Lebenslauf

Kleiner Lebenslauf …

 

  • 1950 geboren am Süd-Ural, Russland
  • 1968 – 1973 Biologiestudium an der Universität in Sankt-Petersburg. Besuch des dreijährigen Abendkurses für die Kunstgeschichte an der Ermitage 

  • 1978 Doktorarbeit an der TU Dresden auf dem Gebiet der Hydrobiologie

  • 1978 – 2012 Forschungs- und Diagnostiktätigkeit auf dem Gebiet Pharmazie und
    Medizin, 
    überwiegend im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt

  • seit 2010 Beschäftigung mit Aquarellmalerei in der Malereigruppe vom Kunst- und Kulturverein „Robert Schumann“ Kreischa e.V.

  • seit 2014 diverse Ausstellungen (Personal- und Gemeinschaftsausstellungen)

Ich wurde am Süd-Ural in einer kleinen Stadt an der Grenze zu Kasachstan geboren. Dort verbrachte ich meine Kindheit und Jugend. In meiner Familie wurde viel gesungen, dafür haperte es aber bei der Malerei.

Von 1968 bis 1973 lebte ich in Sankt-Petersburg, wo ich meine ersten tiefen Eindrücke von der Malerei, Kunstgeschichte und Musik sammelte. Neben dem Biologiestudium an der Sankt-Petersburger Universität besuchte ich einen dreijährigen Abendkurs für Kunstgeschichte an der Ermitage.

I973, nach meinem Abschluss des Biologiestudiums, kam ich mit meinem deutschen Mann nach Dresden. Hier wurde meine Tochter geboren und ich verteidigte meine Doktorarbeit an der TU Dresden auf dem Gebiet Technische Hydrobiologie erfolgreich.

35 Jahre arbeitete ich in der Medizin, überwiegend im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie.

Seit 26 Jahren lebe ich mit meiner Familie in Maxen.

Das Zeichnen von Objekten, insbesondere von Tieren, gehörte zu meinem Beruf. Das brachte die Liebe zum Detail mit sich und schulte das Auge.

Mit der Aquarellmalerei habe ich im Jahre 2011 im Zeichen- und Malereikurs unter der Leitung von Freya Kazzer vom Kunst- und Kultur-Verein „Robert Schumann“ Kreischa begonnen. Während einer Reise nach Kroatien, als alle Häuser ringsherum schon aufs Papier gebracht waren, kam mein Mann vom Angeln mit einem kleinen Schriftbarsch zurück! Seit der Zeit habe ich versucht, alles, was Schuppen und Flossen hat, zu malen. Die Farben, die Form der Fische und ihre Angepasstheit ans Wasser faszinieren mich bis heute!

Es gehörte auch eine gute Planung dazu, die frischen Fische zu malen, um sie danach abends noch essen zu können. In den kurzen Wintertagen war das besonders schwer. Dann zog ich mich mit meinem Arbeitstisch und den Farben ins Bad zurück. Das Bad hatte mit einem Dachfenster das beste Licht im ganzen Haus. Und außerdem roch es nicht im ganzen Haus nach Fisch! Manchmal glaubte ich schon selbst, mir würden Schuppen und Flossen wachsen!

Die meisten Meeresfische hatte ich in Portugal und Kroatien gemalt. Besorgt wurden sie beim Angeln und auf den Fischmärkten. In Dresden war das schon schwieriger, denn meistens werden sie nur als Fischfilet, Geräuchertes oder Fische ohne Kopf und Flossen angeboten!

Mein Wunsch war es, möglichst viele Süßwasserfische aus der Region Sachsen zu malen, um dann eine regionale Ausstellung darüber organisieren zu können.

Viele Kinder und auch Erwachsene heute wissen nicht, wie die heimischen Fische aus unseren Flüssen und Teichen aussehen. Dank der befreundeten Angler und den Mitarbeitern von der sächsischen Fischereibehörde bekam ich ganz seltene Exemplare wie Nase, Zärthe oder Zope aus der Elbe oder Flussbarsch und Hecht aus der Talsperre Malter.

Irgendwann fragte mich mein Mann, ob ich nicht auch etwas anderes malen könne, da er seit der Zeit des Fische-Malens nie einen frischen Fisch auf den Tisch bekommen hat!

Das Malen von Insekten fasziniert mich schon seit Jahren. Dieses akribische, eher wissenschaftliche Aquarellmalen verlangt viel Geduld, Liebe zum Detail und die Kenntnisse der Anatomie der Tiere. Hier hilft mir maßgeblich auch mein Beruf als Biologin. Grundsätzlich werden alle Insekten mit Hilfe eines Stereomikroskopes in der Vergrößerung 10- bis 100-fach gemalt.

In den Jahren 2016 – 2018 hatte ich die Gelegenheit, für die Dauerausstellung „Was lebt im alten Schloss“ Aquarellportraits von Insekten für das Schloss Lauenstein zu malen.

 

Ihre Irina Vennewald

Maxen, im August 2019